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Pollença – die Perle im Nordosten

Ich habe mich verliebt! Und zwar in die wunderschöne Stadt Pollença auf Mallorca. Zum ersten Mal habe ich den Ort im Norden der Insel besucht und war sofort begeistert von der entspannten Atmosphäre und den vielen, kleinen Geschäften und Boutiquen, die es hier gibt. Und erst die vielen Cafés und Restaurants! Ausgangspunkt für eine Besichtigung, ist wie so oft der Marktplatz bzw. der Platz vor der Kirche des Ortes. Hier gibt es einige Restaurants, die in der Nebensaison häufig von Fahrradfahrern besucht werden. Pollença und Umgebung ist ein Mekka für alle Rennradfreunde – das merkt man schnell.

Ich habe mir meine Kamera geschnappt, um die wunderschöne Stadt zu fotografieren und um die idyllischen Ecken zu entdecken. Es war ein traumhafter Tag im Mai, die Stadt war nicht so voll und die Atmosphäre wirklich einmalig. Ziel meiner kleinen Städtetour war natürlich der Gipfel des Kalvarienberges.




Der Aufstieg zum Kalvarienberg beginnt im Zentrum der Altstadt. Der Carrer Calvari umfasst ganz genau 365 Steinstufen – für jeden Tag des Jahres eine. Der Treppenaufstieg ist auf jeden Fall seine Mühen wert, gar nicht mal wegen des Ziels. Denn hier stimmt es wirklich: Der Weg ist das Ziel. Der Weg nach oben ist wunderschön. Am Anfang der Treppe gibt es einige paar Geschäfte, in die es sich lohnt, reinzuschauen: Ein Einrichtungsladen, in dem man auch Kleidung und Accessoires findet. Ein paar Treppen weiter oben hat die mallorquinische Textilfirma Teixits Vicenc einen Concept-Store. Schräg gegenüber bieten Verkäuferinnen des Geschäfts sol y terra ihre fruchtigen Balsamico-Essige und weitere Delikatessen feil.

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Lässt man diese Geschäfte hinter sich, führen die uralten Treppen teilweise steil den Hang hinauf. Ich bin aber immer wieder stehen geblieben, um die pittoresken alten Häuser zu fotografieren, die am Wegesrand stehen. Eingerahmt von Zypressen, Kakteen und Blumen ebnen sie den Weg nach oben auf den Gipfel und ich verliebe mich direkt in alle Häuser, die hier stehen. Einige sehen verlassen aus und ich frage mich, ob man sie nicht kaufen und ein Geschäft oder kleines Wohnhaus daraus machen kann. Dann könnte ich mich auf die Terrasse setzen und alle Touristen beobachten, die den Weg nach oben erklimmen.

Die ganze Szenerie wird von spanischen Gitarrenmelodien begleitet, denn einige ältere Dorfbewohner sitzen am Wegesrand und zupfen die Saiten ihrer Instrumente. Ihre Musik ist wirklich das i-Tüpfelchen für Atmosphäre hier auf den Treppen von Pollença.

Oben angekommen, lädt die barocke Kapelle zu einem Besuch in ihren kühlen Gemäuern ein. Der ein oder andere braucht nach dem Aufstieg sicherlich einen kalten Drink. Den kann man sich im danebenliegenden Kiosk-Café genehmigen. Vom Platz aus hat man einen einmaligen Blick über die Treppe hinunter in die Altstadt und auf die dahinterliegenden Berge. Läuft man an der Kapelle vorbei, kommt man zu einem Aussichtspunkt. Von hier aus kann man über die gesamte Stadt blicken, bis nach Alcudia und zum Meer. Ein atemberaubender Ausblick. Dennoch haben mich die Häuser und die Atmosphäre auf den 365 Stufen mehr fasziniert. Wobei ich mir den Ausblick auf Pollença bei Sonnenuntergang sehr romantisch vorstellen kann!

Auf der Carrer Calvari findet in der Karwoche eine große Prozession statt

Dann wird aus der Kapelle eine große Jesus-Schnitzerei vom Kreuz gelöst und die Stufen bis zur Kirche Virgen de los Ángeles hinuntergetragen. Dies geschieht bei völligem Schweigen, nur im Licht der Fackeln, die von den Mitgliedern der verschiedenen Bruderschaften getragen werden. Dieses Schauspiel ist sicherlich einen Besuch wert und nicht nur für streng Gläubige ein Erlebnis.

Als ich wieder unten in der Stadt ankomme, bummel ich noch durch die Gassen und kleinen Geschäfte. Es gibt einige Boutiquen und Deko-Geschäfte. Ein Geschäft fällt mir sofort auf: Der Store La Merceria, in der Carrer Monti-sion hat unglaublich schöne, auf alt gemachte Mallorca-Postkarten, ausgewählte Kleidung und im hinteren Teil des Geschäfts ganz besonderes Kinderspielzeug. Allein die Räumlichkeiten sind sehr ansprechend, nach hinten raus gibt es einen Patio und die alten Räume haben herrlich schöne hohe Decken und alte Fliesen. Die Blusen und Kleider sind alle mit Geschmack ausgewählt und auch gar nicht teuer. Eine individuelle Alternative zu Zara & Co.

Sicherlich gibt es noch viel mehr in Pollença zu entdecken und ich nehme mir fest vor, noch einmal in diese schöne Perle im Norden von Mallorca zu kommen. Zum Beispiel an einem Sonntag, wenn Markt in Pollença ist oder in der Karwoche, wenn die Prozessionen stattfinden. Als ich dabei bin, die Stadt zu verlassen, entdecke ich noch ein supersüßes Café. Darüber werde ich aber noch in einem separaten Blogbeitrag berichten.

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2 Comments

  • Reply
    Nicole G.
    13. März 2018 at 17:01

    Das sieht ja wirklich traumhaft schön aus! Zum Verlieben!

    Da lohnt sich wirklich der Treppenaufstieg, ein Treppenlift wäre natürlich praktischer, aber das ist es wert.

    Hast Du ein Glück, dass Deine (Groß-)Eltern dort wohnen! Ich möchte noch den Süden Mallorcas empfehlen, Santanyi und Cala de Santanyi.

    Jeder der einmal dort war, bezeichnet es nicht umsonst als die schönste Insel Spaniens!

    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Reply
      Natie
      21. März 2018 at 16:14

      Liebe Nicole, der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall. Zum Süden Mallorcas haben wir auch sehr viele Artikel, da unsere Eltern dort leben. Klick Dich einfach mal durch unseren Blog. Sonnige Grüße!

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