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Mit Zug & Schiff nach Mallorca: Klimafreundlich auf die Insel

Seit über 20 Jahren fliegen wir mehrmals im Jahr nach Mallorca. Unsere Eltern leben auf der Insel, der Besuch ist also fest im Jahreskalender eingeplant. Doch Hand aufs Herz: Die Flugscham reist immer mit. Gerade in Zeiten von Klimakrise und CO₂-Bewusstsein fragen wir uns immer häufiger – muss das wirklich sein? Gibt es keine andere Möglichkeit, von Deutschland auf die Lieblingsinsel der Deutschen zu kommen?

Dieses Jahr haben wir es endlich gewagt: kein Flug, kein Auto, sondern mit dem Zug nach Mallorca. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber auch spannend. Unsere Route führte uns quer durch Europa, mit mehreren Umstiegen, entspannten Bahnfahrten – und am Ende mit der Mallorca Fähre über das Mittelmeer.

Ihr wollt wissen, wie das Ganze ablief, wo es entspannt und wo es holprig wurde? Und ob eine Mallorca Zug Reise tatsächlich eine Alternative zum Flieger ist? Dann bleibt dran – wir nehmen euch mit auf unseren klimafreundlichen Insel-Trip!

Erste Etappe unserer Mallorca Zug Reise: Paris

Egal ob Ihr in Düsseldorf oder München startet – die erste Etappe bringt Euch in etwa 4 bis 6 Stunden mit dem Zug nach Paris. Dank ICE und TGV geht das erstaunlich schnell und komfortabel. Und ganz ehrlich: Paris ist und bleibt einfach ein Traum.

Die großen Bahnhöfe wie der Gare de l’Est oder Gare du Nord liegen mitten in der Stadt, sind sauber, übersichtlich und gut organisiert. Kein Vergleich zu den oft chaotischen Flughäfen – hier beginnt das Reisegefühl schon mit dem Aussteigen.

Wir gönnen uns zwei Nächte in der Stadt an der Seine und tauchen ein in das neue Paris. Denn hier hat sich einiges verändert: Autos dürfen nur noch 30 km/h fahren, an vielen Ecken sind neue Radwege entstanden, und überall wächst neues Grün. Bäume spenden Schatten, Cafés haben ihre Tische auf autofreie Straßen gestellt – es fühlt sich an wie Urlaub im urbanen Garten.

Wir radeln durch kleine Gassen, schlendern am Ufer der Seine entlang und genießen den Blick auf den Eiffelturm. Ach Paris, wir sind schwer verliebt – und würden am liebsten noch länger bleiben. Aber die Reise geht weiter: Nächster Halt – Barcelona!

Weiter Richtung Süden: Mit dem TGV von Paris nach Barcelona

Am Gare de Lyon steigen wir in den TGV Inoui – und können es selbst kaum glauben: In nur 6,5 Stunden bringt uns der Schnellzug direkt von Paris nach Barcelona. Ohne Umstieg, ohne Stress, mit reserviertem Sitzplatz und bestem Blick auf die vorbeiziehende Landschaft.

Der Zug ist gut ausgelastet, aber da alle Passagiere einen festen Sitzplatz haben, herrscht entspannte Ruhe statt hektisches Gedränge. Wir lehnen uns zurück, beobachten, wie sich die Landschaft langsam verändert – von den sanften Hügeln Südfrankreichs bis zu den ersten Bergen Kataloniens und plötzlich blitzt es blau am Horizont auf: Das Meer! Mit dem Zug fahren wir die Küste entlang. Es könnte nicht schöner sein.

Der TGV fährt in der Regel zweimal täglich: einmal am frühen Morgen und einmal am Nachmittag. Buchen könnt Ihr die Tickets ganz unkompliziert über die Website der Deutschen Bahn oder bei Trainline. Unser Tipp: Frühzeitig reservieren, die Verbindungen sind beliebt – gerade in der Reisezeit.

Barcelona, wir kommen! Noch eine Etappe, dann wartet schon die Mallorca Fähre auf uns. Aber erst einmal: Tapas, Meerblick und ein bisschen spanisches Großstadtflair.

Ankunft in Barcelona und auf zur Fähre

In Barcelona angekommen, fühlen wir uns kurz wie am Flughafen – der Hauptbahnhof Barcelona Sants ist modern, weitläufig und wirkt fast ein wenig futuristisch. Ganz anders als viele deutsche Bahnhöfe. Unser Ziel: der Fährhafen. Doch eine direkte Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Bahnhof und Hafen? Fehlanzeige.

Also steigen wir kurzerhand ins Taxi. Die Fahrt dauert nur etwa 15 Minuten und bringt uns direkt zum Terminal der Mallorca Fähre. Dort checken wir für unsere Überfahrt ein – Abfahrt ist um 22 Uhr, wir haben also noch ein paar Stunden Zeit. Leider gibt es am Hafen keine Möglichkeit, das Gepäck sicher zu verstauen. Ein echter Minuspunkt, wenn man mit Koffern unterwegs ist.

Also ziehen wir mit unseren Taschen durch das Hafengelände, gönnen uns einen Kaffee mit Blick auf die Schiffe und zählen langsam die Minuten bis zum Boarding. Das ist – nennen wir es mal – spanisch organisiert: etwas chaotisch, wenig ausgeschildert und fast hätten wir den Bus verpasst, der uns zum Schiff bringt.

An Bord der GNV-Fähre erwartet uns unsere Kajüte mit Bett – sehr einfach, aber sauber und völlig ausreichend für die Nacht. Die Fähre ist überraschend leer: ein paar Trucker, Menschen mit Hunden und ein Grüppchen Student*innen teilen sich das Deck mit uns.

Wir gehen noch kurz an die Reling, schauen auf die Lichter Barcelonas – und dann heißt es: Adéu, Festland! Auf geht’s, mit dem Zug nach Palma – die letzte Etappe liegt vor uns!

Auf dem Seeweg nach Mallorca: Ruhige Nacht, große Vorfreude

Wovor wir ehrlich gesagt am meisten Respekt hatten? Die Überfahrt mit der Fähre. 8 bis 9 Stunden mitten in der Nacht über das Mittelmeer – das klang in der Vorstellung doch ein wenig abenteuerlich. Aber: Die Fahrt war außergewöhnlich ruhig, fast schon meditativ. Das große Schiff gleitet wie auf Schienen über das Wasser, kaum Wellengang, kein Schaukeln.

Geschlafen haben wir trotzdem nicht viel. Zu aufregend war das Ganze – und dann war da noch die Ungewissheit: Wann genau legen wir eigentlich an? Auf dem Ticket steht 6 Uhr, am Hafen in Barcelona hieß es plötzlich 4 Uhr. Am Ende ist es 5:30 Uhr morgens, als wir langsam in den Hafen von Palma einlaufen.

Was für ein Gefühl! Nach all den Jahren, in denen wir die Insel nur per Flugzeug erreicht haben, nun endlich mal auf einem völlig anderen Weg angekommen zu sein – leise, entspannt, und fast ein bisschen magisch.

Wir steigen gut gelaunt von der Fähre, lassen uns von einem der wartenden Taxis abholen (auch hier wieder keine Möglichkeit, öffentlich zu fahren – schade) und fahren direkt zu unserem Mietwagen von Sunnycars.

Mallorca, wir sind da – und dieses Mal war der Weg wirklich das Ziel.

… und wo es jetzt für uns hingeht, das erfahrt ihr in diesem Beitrag: Fincahotel Son Amaret.

Mallorca mit dem Zug und der Fähre – Unser Fazit

Die Vorteile:

🌍 Deutlich klimafreundlicher: Der CO₂-Fußabdruck ist etwa 50 % geringer als beim Flug.

🚆 Der Weg ist das Ziel: Mit Paris und Barcelona erlebt Ihr zwei spannende europäische Städte ganz nebenbei.

😌 Entspanntes Reisen: Kein Sicherheitscheck, kein Boarding-Stress, keine Turbulenzen – man kommt deutlich entspannter an.

🎒 Mehr Gepäck möglich: Ideal für alle mit viel oder sperrigem Gepäck – es gibt keine Gewichtsbeschränkung wie im Flugzeug.

🛑 Perfekt für Menschen mit Flugangst – und für alle, die einfach mal bewusst anders reisen wollen.

Die Nachteile

Nachteile:

⏱️ Reisezeit: Insgesamt ca. 14 Stunden mit dem Zug (exkl. Zwischenstopps), plus 8 Stunden mit der Fähre – das kann ein Flug in 2 Stunden nicht toppen.

💸 Kosten: Diese Art zu reisen ist mindestens doppelt so teuer wie ein Flug – besonders in der Hauptsaison.

🧳 Kaum Infrastruktur am Hafen: Keine Schließfächer in Barcelona, unorganisiertes Boarding.

🔁 Planung erforderlich: Wer keine Spontanreise liebt, muss gut vorab buchen und koordinieren.

👉 Unser Fazit: Für alle, die Zeit haben, bewusst reisen möchten und die Anreise als Teil des Urlaubs sehen, ist die Kombination Zug + Mallorca Fähre eine echte – und vor allem nachhaltige – Alternative!

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