Im Winter nutzen wir das milde Klima häufig, um in den Bergen von Mallorca eine Wanderung zu machen. Da wir gemeinsam mit unseren Kindern auf der Insel waren und wir nicht allzu lange wandern wollten, suchten wir uns einen kleinen Rundweg in der Nähe von Valldemossa aus. Der Pfad startet am Mönchskloster Ermitá de la Trinitat und führt durch die ehemaligen Landgüter von Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg-Lothringen.
Der Erzherzog gilt als erster “Mallorca-Auswanderer”, lebte fast 40 Jahre auf der Insel und schuf sich im Nordwesten Mallorcas ein kleines Paradies, wo kein Tier getötet und kein Baum gefällt werden durfte. Für sein Monumentalwerk “Die Balearen. Geschildert in Wort und Bild” erhielt er auf der Pariser Weltausstellung 1889 die Goldmedaille. Wenn ihr mehr von ihm erfahren möchtet, empfehle ich Euch diese Dokumentation von 3Sat.
Als Treffpunkt vereinbaren wir das Mönchskloster Ermitá de la Trinitat.
Um dorthin zu kommen, muss man die Ma-10 von Valldemossa in Richtung Deià nehmen und bei km 70 am Restaurant Can Costa rechts weiterfahren. Ein sehr schmaler Weg führt dann zum Parkplatz des Klosters, an dem wir unsere Mietwagen abstellen. Der Eingang zum Kloster ist unscheinbar und das Gebäude nichts spektakulär. Umso mehr raubt mir dann aber der Ausblick und die Atmosphäre dieses Ortes den Atem.
Es scheint, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Der verwunschene Garten mit einer Steinfigur, Kakteen und Palmen sieht wie gemalt aus und das Tramuntana-Gebirge hinter dem Kloster ist einfach nur wunderschön. Als ich weiter Richtung Aussichtsterrasse laufe, bin ich ganz aufgeregt. Der Blick über die Nordwestküste von Mallorca ist wirklich spektakulär. Dazu kommt diese unglaubliche Ruhe. Ich höre nur die Vögel zwitschern. Beruhigend und entspannend. Dies ist wieder einer der Gründe, warum ich Mallorca im Winter so liebe.
Wir genießen noch einige Zeit diese herrliche Stimmung, den Ausblick und die Natur. Dann ziehen große Vögel am Himmel ihre Aufmerksamkeit auf uns. Da sind sie wieder! Die heimischen Mönchsgeier, die in Mallorcas Gebirgen ihr Zuhause haben. Diese Greifvögel zu beobachten, wie sie die Thermik nutzen, um sich fortzubewegen ist immer wieder aufregend.
Wir lösen uns langsam von diesem magischen Ort und machen uns auf dem Weg zu unserer kleinen Wanderung durch die Wälder rund um das Kloster. Die erste Zeit laufen wir mit Blick auf das Meer durch waldähnliches Gelände, bevor wir eine Abzweigung nehmen und durch die herrliche Natur wandern. Der Boden ist mit Wurzeln und Eicheln überhäuft. Wanderschuhe sind daher auf jeden Fall zu empfehlen. Vor allem, weil der Weg auch einige Anstiege bereithält. Wir kommen an einigen Höhlen und Aussichtsplattformen vorbei, an riesigen Steinen, die vor vielen Jahren, Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden hier hinuntergerollt sind. Nach ungefähr zwei Stunden kommen wir wieder am Kloster raus und genießen dort doch mal unseren Proviant, den wir dabei haben.
Zum Abschluss fahren wir einige Minuten nach Valldemossa.
Das (angeblich) schönste Dorf von Mallorca liegt ruhig und verschlafen vor uns. Wir kehren in die bald 100-jährige Traditions-Konditorei Can Molinas ein, um dort Kaffee zu trinken und ein bisschen Gebäck zu naschen. Im Hinterhof sitzt man unter Orangenbäumen und genießt den Blick auf die markante, blaue Kirchenspitze von Valldemossa. Die Sonne geht jetzt langsam unter, unsere Beine sind angenehm müde und wir lassen diesen wunderbaren Tag in den Bergen von Mallorca ruhig und entspannt ausklingen.
2 Comments
Marion Schmitz
17. April 2018 at 13:38Sind seit gestern wieder in der Heimat. Zuvor 10 Tage Mallorca, allerdings mit so schlechtem Wetter wie noch niemals zuvor. Regen, Starkregen und Hagelwetter und ab und zu ein wenig Sonne. Nicht das was wir uns gewünscht hatten, haben aber trotzdem den Tipp mit dem Kloster aufgegriffen und waren begeistert. Eine wunderschöne Ruhe Oase.
Vielen Dank für den Super-Hinweis. Einige Eurer Tipp haben wir in den letzten Monaten immer mal wieder umgesetzt und wurden nie enttäuscht. Danke, dass Ihr Euch soviel Mühe macht. Man spürt Ihr lebt die Insel.
Anschließend waren wir in Santanyi – im Pablo leckere Tapas und Mandelkuchen mit einem köstlichen Eis verspeist.
Das Lokal ist mit soviel Liebe hergerichtet, man muss sich einfach direkt heimisch fühlen. Nach einem sehr netten Plausch mit dem Betreiber-Ehepaar fühlten wir uns rundum wohl, trotz des schlechten Wetters.
Meine grooooße Bitte: macht weiter. Es macht total Spaß Eure Berichte zu lesen, auch vom Sofa zu Hause.
LG Marion + Werner
Natie
19. April 2018 at 13:37Liebe Marion und lieber Werner,
1000 Dank für Eure lieben Worte. Diese Kommentare, Mails etc. sind unsere größte Motivation weiterzumachen und bestätigen uns, dass es das Richtige war, diesen Blog zu machen. Wir machen natürlich weiter und zeigen Euch “unser” Mallorca.
Schade, dass Ihr so viel Regen hattet. Bei Sonne ist Mallorca natürlich so viel schöner. Hoffentlich war es nicht Euer letzter Besuch auf der Insel. Euch alles Gute!